GANDERKESEEDie Grünen in Ganderkesee legen bei Anträgen, die stark in die bisherige Gemeindepolitik eingreifen, derzeit eine hohe Schlagzahl vor: Wenige Tage nach der Forderung, jährlich eine Million Euro und mehr für den Klimaschutz im Haushalt vorzusehen, möchte Fraktionschef Dr. Volker Schulz-Berendt jetzt eine „Denkpause für Bauvorhaben“.
„Sämtliche Aktivitäten zur Weiterentwicklung von Bauvorhaben“ in der Gemeinde sollten eingestellt werden, sofern sie sich nicht schon in der Realisierungsphase befinden, heißt es im jüngsten Antrag der Grünen. Die Denkpause solle genutzt werden, um einen Wohnentwicklungsplan zu erarbeiten. Kriterien dafür wären laut Schulz-Berendt unter anderem der Vorrang von Umbau vor Neubau, mehr Grün-, Begegnungs- und Spielflächen in Baugebieten sowie eine weitreichende Berücksichtigung von Anliegerinteressen und -vorschlägen. Außerdem sollten mehr Gemeinschaftsgärten angelegt und Gründächer sowie ressourcen- und energiesparende Maßnahmen gefördert werden. Und jährlich dürften maximal vier Hektar für Neubauten in Anspruch genommen werden.
Für die Grünen haben Umfang und Entwicklung von Bauvorhaben in der Gemeinde „die rote Linie von ,maßvoll’ zu ,maßlos’ deutlich überschritten“. Die Verwaltung verweise zwar stets auf das Wohnraumversorgungskonzept des Landkreises – dieses dürfe jedoch nicht an die Stelle von kommunalen Planungen zur baulichen Entwicklung treten, so Schulz-Behrendt. Die Gemeinde müsse sich bei der Bauplanung an eigenen Zielen und Konzepten orientieren. Dabei seien die Anforderungen des Klima-, Umwelt- und Artenschutzes unbedingt zu berücksichtigen. Und die Bürger müssten in Bauplanungen stärker eingebunden werden. Dass sie dies fordern, zeige die Bildung von Bürgerinitiativen bei fast jedem Baugebiet in den vergangenen Jahren.
Quelle: NWZOnline.de