Die Gemeinde plant erneut im Außenbereich (außerhalb der Ortslage) von Heide ein weiteres Baugebiet mit dem Namen “südlich Heuweg”.

Wir sind der Meinung, dass gerade der Außenbereich größtmöglich geschont werden muss. Viele Einwohner von Heide schätzen den Heuweg so wie er ist. Eben noch vor der Haustür, schon ist man im Grünen. Hier trifft man Rehe, Enten, Fledermäuse, Eichhörnchen, Fasane und noch viel mehr. Die Artenvielfalt ist groß, auch was die Flora anbelangt.
Hier geht man gern spazieren und erholt sich z.B. vom stressigen Alltag. Der Heuweg ist beliebt bei Spaziergängern, Gassigehern, Joggern und Radfahrern.
In den letzten 20 Jahren sind ca. 260.000 Quadratmeter der landwirtschaftlichen Fläche in Heide in “Bebauungspläne” umgewandelt worden. Das entspricht in etwa der Größe von 36 (!) Fussballfeldern. Vor dem Hintergrund, dass immer mehr grüne Flächen verschwinden, wollen wir, dass sorgsam mit den restlich verbleibenden Flächen umgegangen wird. Schließlich ist es auch erklärtes Ziel unserer Bundesregierung in Zukunft möglichst wenig Flächen zu verbrauchen.
Der so genannte Außenbereich gilt als besonders schützenswert und sollte daher nur in äußerst seltenen Fällen als Baugebiet ausgewiesen werden.
Leider beobachten wir, dass seitens der Gemeinde Ganderkesee und dem Großteil der Kommunalpolitik vornehmlich die Wohnraumschaffung in den Vordergrund gestellt wird. Dabei werden die Belange und Bedürfnisse von Mensch und Natur nicht wirklich wahrgenommen und nur selten nachhaltig berücksichtigt.
Geförderter bezahlbarer Wohnraum, vornehmlich als kleine Wohnungen für Alleinstehende (jung/alt), behinderte (barrierefrei) und generell Menschen mit kleinem Einkommen, ist heute wichtiger denn je. Das Problem haben auch wir erkannt!
Leider wird allzu oft der “geförderte Wohnraum” als Zugpferd in den Vordergrund gestellt, um weitere Baugebiete zu rechtfertigen.
Die Gemeinde und der Rat müssen dabei aber genau im Auge behalten, wo dieser Wohnraum geschaffen wird. Wird man dort tatsächlich den Bedürfnisse der Menschen, die auf geförderten Wohnraum angewiesen sind, gerecht?
Das geplante Baugebiet 252 liegt am Ende von Heide, an einem schlecht bepflasterten Weg, dem Heuweg. Von hier aus sind es bis zum “infrastrukturellen Einkaufsschwerpunkt” (Netto, Egbers, Müllers, Arzt, Apotheke und Co) circa 1,5 Kilometer. Für ältere und/oder behinderte Menschen ist das keine unerhebliche Strecke. Einen durchgängigen Fußweg gibt es von dort aus nicht. Für Rollstuhlfahrer ist es lediglich möglich auf der Straße zu fahren, da auf der Strecke die Bürgersteige oftmals nicht abgesenkt sind.
Ferner sind am Heuweg Hausanschlüsse wie Kanal, Wasser, Gas und Telefon noch nicht vorhanden. Sollten die Versorgungsleitungen für dieses Baugebiet über den Heuweg gezogen werden, rechnen wir mit erheblichen Schäden an den alten, besonders schützenswerten Eichen die den Heuweg säumen und wesentlich zur Erholungsfunktion beitragen.
Des Weiteren befürchten wir, dass durch Schwerlastverkehr während einer möglichen Bauphase der Heuweg weiter stark in Mitleidenschaft gezogen werden würde. Nach Aussage der Gemeindeverwaltung sollen etwa 80 – 150 Personen im geplanten Baugebiet wohnen. Viele dieser Personen werden entweder täglich zur Arbeit fahren, in die Schule oder zum Kindergarten gebracht werden müssen. Sowohl im Winter als auch im Sommer. Das beansprucht den Heuweg immer mehr und vor dem Hintergrund dieses (noch hinzukommenden) Verkehrs kann die Aussage, dass ein Ausbau des Heuweges bisher nicht geplant sei, nur als Augenwischerei bezeichnet werden.
Anwohner befürchten daher z.B. auch eine weitere finanzielle Belastung durch Beteiligung an einem möglichen Ausbau/Neubau des Heuwegs. Die Angst konnte ihnen die Gemeinde bisher noch nicht aussagekräftig nehmen.
Sicherlich haben wir viele Themen hier nur angerissen und andere Einwände blieben vielleicht bisher unerwähnt. Wir kommen aber schon aufgrund der vorgenannten Tatsachen zu dem Schluss, dass dieser Standort für ein weiteres Baugebiet ungeeignet ist.
Wir haben die Idee, dass vor einer möglichen weiteren Wohnbebauung zunächst die Innenentwicklung vorangetrieben wird und hier etwas für die Entwicklung der Infrastruktur und der Erholung getan wird.
Haben Sie Fragen zu den oben genannten Aussagen oder interessieren Sie einzelne Punkte und Sie wünschen weitere Informationen? Sprechen Sie uns gerne an!